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Die Brigittenau

Die schlummernde Schönheit unter Wiens Bezirken
hat eine strahlende urbane Zukunft vor sich.

MillenniumTower Header

Unter den dreiundzwanzig Wiener Bezirken ist die Brigittenau eine noch eher stille Größe und daher in gewisser Weise eine schlummernde Schönheit, die nun Schritt für Schritt auf immer spannendere Weise erwacht.

Denn natürlich kennt jeder*r den seit fünfundzwanzig Jahren am Donauufer hoch aufragenden Millennium Tower, und auch das Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler in der Donaueschingenstraße ist weithin ein Begriff. Fragt man aber etwas genauer nach, was die Wiener*innen über die Brigittenau eigentlich wissen, stellt man schnell fest: nicht allzu viel. Und das ist gut so, denn damit wird die Halbinsel zwischen Donau und Donaukanal zum umso interessanteren Gebiet der urbanen Überraschungen, in dem es viel zu entdecken und zu erleben gibt. 

 

Von der wilden Au zum eigenständigen Bezirk

Ihren Namen etwa verdankt die Brigittenau der kleinen, ein wenig versteckt in einem Winkel des Forsthausparks liegenden barocken Brigittakapelle. Sie stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, als Wien eine heiß umkämpfte und von den Schweden belagerte Stadt war und die Brigittenau noch wildes, unbesiedeltes und von Verästelungen des Donaustroms durchzogenes Auland. Grüne und häufig von der über die Ufer tretenden Donau überflutete Wildnis war die Brigittenau größtenteils noch bis spät ins 19. Jahrhundert. Erst ab 1875, mit dem gigantischen Bauprojekt der Donauregulierung, wurde die Brigittenau auch nach und nach als Wohn-und Gewerbegebiet erschlossen. Nach Wien eingemeindet wurde sie schon fünfundzwanzig Jahre früher, zunächst als Teil des 2. Bezirks, der benachbarten Leopoldstadt. Zum eigenständigen 20. Bezirk wurde sie dann schließlich vor genau 122 Jahren, im Jahr 1900 und unter ihrem heutigen Namen. 

Die alten Backsteinbauten ehemaliger Fabrik- und Industriebetriebe erzählen heute noch Geschichten von der Brigittenau als ehemals klassischer Arbeiterbezirk. Manche dieser Gebäude sind sogar aussergewöhnliche Architekturjuwele wie z.B. die aus den zwanziger Jahren stammende Eisfabrik in der Pasettistraße. Einst wurden hier große Eisblöcke für die damals noch nicht elektrifizierten Kühlschränke der Haushalte und Gasthäuser hergestellt und mit Pferdewagen ausgeliefert. Heute bezaubert das liebevoll revitalisierte Gebäude der alten Eisfabrik mit seiner wunderschönen, an Eiskristalle erinnernden Art-Deco-Fassade – und auch die großen und mittlerweile modernisierten Kühlhallen in seinem Inneren sind auch nach über hundert Jahren noch in Betrieb.

 

Von Wiener Schmäh bis bunt und multikulturell

In Betrieb sind auch noch so manche der alten Traditionsgasthäuser, vor denen einst die Eiskutscher mit ihren Pferdewagen hielten, um Schank und Kühlschrank mit Eis zu versorgen. Ein kühles Bier an der traditionellen Holzschank oder auch im lauschigen Gastgarten kann man auch heute noch in vielen urigen „Eckbeisln“ der Brigittenau genießen – und das oft zu Preisen, die genauso wie die nostalgische Optik an längst vergangene Zeiten erinnern. Nicht wenige der Brigttenauer Wirten sind auch für ihre hervorragende, bodenständige Gasthausküche bekannt, etwa das Nussgart’l in der Vorgartenstraße, der Zwischenbrückenwirt in der Treustraße, das Gasthaus Haller in der Wallensteinstraße und last but not least das legendäre Gasthaus Kopp in der Engerthstraße – ein wahres Paradies für Liebhaber*innen goldgelb-knuspriger Riesenschnitzel und so manch anderer typisch wienerischer Gasthausschmankerln.

Die Brigittenau hat freilich noch so manches mehr zu bieten als den liebenswerten Wiener „Beislschmäh“, der speziell Abends und am Wochenende in den vielen kleinen Gasthaus-Juwelen des Bezirks auf Hochtouren läuft. Denn einerseits merkt man z.B. bei einem gemütlichen Einkaufsbummel entlang des großen Hannovermarkts, der sich von der Othmargasse bis zur Gerhardusgasse erstreckt, dass die Brigittenau keineswegs nur ein nostalgisch-gemütlicher, sondern genauso auch ein junger, lebendig multikultureller und dynamisch aufstrebender Bezirk ist. Hippe Bobo-Paare und junge Familien plaudern hier mit Marktstandlern und Spezialitätenhändlern aus vielen orientalischen, süd- und osteuropäischen Ländern. Köstliche exotische Düfte und Aromen ziehen durch die Luft, und an einem schönen sonnigen Tag hat man hier beinahe das Gefühl, aus dem beschaulichen Wien mitten hinein in einen bunten südländischen Bazar hineinspaziert zu sein. Am Rand des Markts befindet sich übrigens ein ganz besonderes Erinnerungsstück der Brigittenauer Bezirksgeschichte: Ein großer Gedenkstein, der an das einst hier befindliche Gasthaus Ockermüller erinnert, in dem im Jahre 1900 die Selbstständigkeit der Brigittenau als eigener Bezirk verhandelt wurde. 

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Bildrechte: Unsplash/ Ashley Winkler
AmDonaukai-Brigittenau-Augarten

Einer der spannendsten Zukunfts-Lebensräume Wiens

Rund eineinviertel Jahrhunderte später und nur zehn gemütliche Gehminuten vom Hannovermarkt entfernt startet die Brigittenau auf besonders spektakuläre Weise in eine spannende urbane Zukunft: Denn auf dem Areal des ehemaligen Nordwestbahnhofs, auf dem bis 2021 noch die Güterzüge verkehrten, hat soeben eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Wiens begonnen: Ab 2024 soll hier etappenweise die Entwicklung von neuen Wohn- und Grünflächen stattfinden, welche die Brigittenau als Lebensraum in entscheidender Weise aufwerten wird. Zum ersten Mal bietet sich hier die historisch einmalige Chance, die bisher durch die Bahngeleise getrennten Bezirkshälften der Brigittenau zu einer Einheit zu verbinden. 

Durch die Beseitigung dieser Barriere rückt die Brigittenau in Zukunft noch näher an die Innenstadt heran, und durch die Schaffung weiterer Grünzonen zusätzlich zu den nahen Erholungsräumen wie Augarten, rechtes Donauufer, Donauinsel und Donaukanal wird sie in den kommenden Jahren noch grüner, lebendiger, urbaner und lebenswerter. Ein guter Grund mehr, im AM DONAUKAI, einer der attraktivsten neuen Adressen des 20. Bezirks, zuhause zu sein. Denn die Brigittenau hat auf Jahrzehnte hinaus eine glänzende Zukunft vor sich.